Prüfungen

Aus Copyright-Gründen ist es uns leider nicht mehr erlaubt die Prüfungsprogramme des NWDK (Nordrhein-Westfälisches-Dan-Kollegium) auf unserer Homepage einzubinden.

Die aktuellen Prüfungsprogramme finden sich aber weiterhin auf der Homepage des NWDK.


Einleitung

Fast zwei Jahre lang hat ein Experten-Gremium mit Fachleuten aus sechs unterschiedlichen Landesverbänden an dieser Prüfungsordnung gearbeitet. Dabei sind erstmals neben der eigentlichen Prüfungsordnung auch Erläuterungen für die einzelnen Fächer der jeweiligen Prüfungen entwickelt worden. Dem eigentlichen Prüfungsprogramm wurden ausführliche pädagogische und didaktische Grundüberlegungen vorangestellt, so dass die Inhalte des Prüfungsprogramms in einen größeren gedanklichen Zusammenhang eingeordnet werden können.

Das einheitliche Votum aller Landes-Verbandspräsidenten hat es ermöglicht, dass wir ab dem 1. August 2005 erstmals im wiedervereinigten Deutschland in allen Landesverbänden eine einheitliche Kyu-Prüfungsordnung haben werden. Diese sportpolitische Chance zu einer Vereinheitlichung war der wesentliche Anlass, die seit 1995 gültige derzeitPrüfungenige Kyu-Prüfungsordnung fortzuschreiben. Auch wenn sich mit dem Hinzufügen neuer Prüfungsfächer wie den Anwendungsaufgaben, Kata und Randori eine neue Struktur ergibt, sind Befürchtungen, man müsse sich auf etwas völlig Neues einstellen, nicht angebracht.

Die meisten Techniken des Kyu-Prüfungsprogramms sind erhalten geblieben, oft sogar in der bewährten Reihenfolge. Dahingegen hat das Experten-Gremium versucht, Probleme des bisherigen Programms zu bereinigen, die sich aus Missverständnissen oder Widerständen gegen bestimmte Vorgaben entwickelt hatten. So wurden z.B. die fest vorgegebenen Ausgangssituationen herausgenommen. Diese finden sich in ausgewählten Beispielen jetzt in den Anwendungsaufgaben wieder.

Darüber hinaus sollten die Kyu-Prüfungen an die allgemeine Judoentwicklung und die körperliche Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen angepasst werden. So wurde das Alter für die erste Prüfung auf 7 Jahre heraufgesetzt und für die erste Prüfung werden nur zwei Wurftechniken verlangt. Ein anderer Gedanke war, möglichst viele Techniken aus der Stoffsammlung der Go-Kyo in das Kyu-Prüfungsprogramm sinnvoll einzubeziehen. Bis auf fünf Techniken ist dies gelungen. Eine wesentliche Neuerung besteht in der Einbeziehung des Randori als Prüfungsfach. Im Gegensatz zu den einfachen Aufforderungen früherer Jahre, eine bestimmte Anzahl Randori auszuführen, soll mit dieser Neuerung die Fähigkeit, Randori auszuüben, systematisch und langfristig aufgebaut werden. Zunächst werden Randoriaufgaben gestellt, die wenig Spielraum lassen und mit zunehmender Judoerfahrung immer freier und variabler gestaltet werden können. So soll sich im Randori „kultiviertes Kämpfen“, also geregeltes, partnerorientiertes und faires Kämpfen langfristig entwickeln. Damit wird auch das Ziel verfolgt, dass wieder mehr Kinder als bisher Freude am Kämpfen und an den Wettkämpfen finden. Neu ist auch die Einbeziehung des Prüfungsfachs Kata, das für die drei letzten Kyu-Grade von grün bis braun vorgesehen ist. Dabei soll es weniger auf eine perfekte Form ankommen als auf das Darstellen einer korrekten Judotechnik in einem fest vorgegebenen, seit vielen Jahrzehnten überlieferten Rahmen.

Von der Einführung dieser beiden Prüfungsfächer Randori und Kata sowie der Anwendungsaufgaben erhoffen sich die Mitglieder der „Fortschreibungs-Kommission" und auch das Präsidium des Deutschen Judo-Bundes, dass die Judo-Schüler unseren Sport in seinen vielfältigen Möglichkeiten erleben, studieren und verstehen, um dadurch zu einem möglichst lebenslangen Sportreiben und einer möglichst lang andauernden Beschäftigung mit dem Judo motiviert zu werden.

Judo hat jedem, der es über einen längeren Zeitraum ausübt, etwas zu bieten und es lässt sich an die unterschiedlichsten Persönlichkeiten anpassen. Diese Chance, möglichst vielen, die auf der Suche sind,, einen passenden (Judo-)Sport zu bieten, hoffen wir mit unserem neuen Prüfungsprogramm zu nutzen.

Ich wünsche dieser nun vorliegenden Prüfungsordnung eine bundesweite Akzeptanz und ein möglichst langes „Judoleben".

Peter Frese
Präsident des Deutschen Judo Bundes e.V.